13. März bis 12. Juni 2017
Jeden Montag von 18.00 bis 22.00 Uhr (ausgenommen am 17. April)
Es gibt zwischendurch vegetarisches Essen und kreative Pausen.
Die Night School ist offen für alle und kostenlos.
Wie in jeder Schulklasse gibt es aber eine beschränkte Anzahl an Plätzen.
Die Plätze für den gesamten Lehrgang sind bereits vergeben. Wir bedanken uns für das enorm große Interesse.
Es gibt aber wahrscheinlich Restplätze für einzelne Sessions.
Wer eine einzelne Veranstaltung besuchen möchte, schickt bitte eine E-mail an session@nightschool.at. Bitte mit Angabe zum Datum. Anmeldungen für einzelne Sessions sind bis zum Vortag möglich.
Wir vergeben die Restplätze nach Verfügbarkeit und informieren Sie am Vorabend der Veranstaltung.
Die Lehrveranstaltungen finden auf Deutsch und Englisch statt.
Volkskundemuseum Wien
Laudongasse 19, 1080 Wien
Klassenzimmer mit benachbartem barocken Garten, schönem Innenhof und nagelneuer Küche
16. Juni Open Class 2017
Akademie des Verlernen, im Performeum der Wiener Festwochen Laxenburgerstraße, 1100 Wien (gleich beim Hauptbahnhof)
Zum Klassenzimmer im Volkskundemuseum Wien
Wir freuen uns, dass unsere Idee im Museum Interesse und Resonanz gefunden hat und die Night School dort ihren Ort gefunden hat.
Nachdem das Gartenpalais Schönborn in seiner langen Geschichte außer als Museum schon „als Theater, als Gasthaus, als Bierhalle für Couleurstudenten, als Turnsaal“ diente und „eine Sargtischlerei, eine Fassbinderwerkstätte, das Oberlandesgericht, die Oberstaatsanwaltschaft, das Deutschmeisterschützenkorps, die Städtische Straßenreinigung und von 1872 bis 1897 die „Hochschule für Bodenkultur“ beherbergte, könnte die Night School dieser Historie eine weitere Facette hinzufügen.
Aus Sicht der Night School ist das Volkskundemuseum auch ein interessanter und herausfordernder Ort, gerade weil dieses Museum aus Wissensregimen heraus entstand, mit der sich die Schule – wie auch das Museum selbst – kritisch auseinandersetzt: Aus dem imperialen Projekt etwa, „alle Völker und Stämme der Monarchie mit gleicher wissenschaftlicher Liebe [zu] umspannen“, dem zunehmend nationalistischen und völkischen bis es in den 1920er Jahren zum „Haus des deutschen Volkstums im Donauosten“ wurde, dann in der Nachkriegszeit zum symbolischen Raum für die „Formierung einer identitätsstiftenden österreichischen Volkskultur“ bis das Museum sich in den letzten Jahrzehnten innerhalb der Idee Europa situiert hatte. In den letzten Jahren trat im Museum dann ein weiterer Spin auf. Das Haus versucht sich als eine offene Plattform für die Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten kulturellen und politischen Feldern zu etablieren. Es öffnet sich für Experiment und Dissens und setzt sich dabei auch kritisch mit der eigenen Geschichte auseinander. Unter anderem bietet das Haus Raum für weniger affirmative Geschichtshorizonte, wie unlängst SchwarzÖsterreich oder Unter fremdem Himmel. Aus dem Leben jugoslawischer GastarbeiterInnen, aber auch eine kritische Aufarbeitung der eigenen Institutionsgeschichte unter dem Titel Heimat: Machen.
Wir setzten uns gerne in und mit diesem Ort voller Wissen und Widersprüche auseinander und finden, dass eine Schule der Wissenskritik aus verschiedener, allen voran dekolonialer Perspektive hier wunderbar untergebracht ist.