Idee, Konzept: Marissa Lôbo, Catrin Seefranz
Schulleitung: Neda Hosseinyar, Marissa Lôbo, Stephanie Misa, Catrin Seefranz
Grafik: Neda Hosseinyar und Stephanie Misa
Illustrationen: Amoako Boafo
Website: YOKKELE
Logo: Lym Moreno
Übersetzungen: Sophie Hammer
Finanzkoordination: Tchoubrinka Jekova
Amoako Boafo wurde 1984 in Accra, Ghana geboren und lebt seit 2013 in Wien. Derzeit studiert er in der Klasse von Professor Hans Scheirl an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Nach seinem Abschluss am Ghanatta College of Art and Design im Jahr 2008 nahm Boafo an mehreren Gruppen- und Einzelausstellungen, u. a. im Dubois Center, British Council, Novotel, dem National Museum in Accra, der Fortuna Galerie und im “das Moped” in Wien, teil. Durch die Verbindung von Malerei und Collage Techniken, laesst Boafo Elemente seines Alltags in seine Arbeiten einfliessen, die inspiriert werden durch ineinander verwobenen soziale und politische Elemente seiner Heimat Accra und seines neuen Zuhause- Wiens. In seiner aktuellen Porträtserie verbindet Boafo Acryl auf Karton mit fragmentierten Stücken gesammelter Visa Anträge, Einladungsschreiben, Vorstrafenregistern u.v.m. Einerseits wird so ein Einblick in persönliche Erfahrungen und Anstrengungen ermöglicht, die aus der Konfrontation mit der europäischen Bürokratie erwachsen. Gleichzeitig jedoch wird zur selben Zeit der Widerstand gegen rassistische Strukturen sichtbar. https://amoakoboafo.wordpress.com/
Sophie Hammer studiert Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien und ist freiberuflich als Webdesignerin und Übersetzerin für Deutsch/Englisch im Kunst- und Kulturbereich tätig und schreibt Texte über die Arbeit von Künstler*innen und für Projekte. Neben ihrer eigenen künstlerischen Praxis arbeitet sie an kollaborativen Ausstellungsprojekten. Die jüngste Ausstellungsreihe fand 2016 im Museumsquartier Wien unter dem Namen Mes Meufs statt und wird demnächst als Publikation erscheinen (mesmeufs.biz). Derzeit arbeitet sie an einem Projekt zur computergestützten Analyse künstlerischen Schreibens an der Akademie der Wissenschaften in Wien. Die nächste Ausstellung wird von der endlosen Gegenwart handeln und im Oktober 2017 in der Galerie 5020 in Salzburg zu sehen sein.
Neda Hosseinyar ist eine iranische Künstlerin, die in Wien lebt und arbeitet. Sie hat einen BA in Malerei von der University of Fine Arts Yazd, Iran und beendet gerade ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste (Post Conceptual Art Practices). In ihrer künstlerischen Arbeit, die Installation, Malerei, Druck, Video und performative Intervention umfasst, unternimmt sie eine kritische Reflexion sozial und politisch diskriminierender Strukturen. Ihr aktuelles künstlerisches Recherche Projekt Politics of Fear beschäftigt sich mit kulturellem Rassismus, vor allem im Hinblick auf Islamophobie und anti-muslimischen Rassismus und die Figuren von Kultur, Religion, Ethnizität, Gender und Identität in diesem Diskurs. Das Projekt wurde auf verschiedenen Plattformen vorgestellt, wie etwa dem LaPublika international Radio Symposium, Donostia-San Sebastián, Spain (2016).
Tchoubrinka Jekova, in Sofia, Bulgarien geboren, lebt und arbeitet in Wien. Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien ist sie im Bereich Finanz, Buchhaltung und Wirtschaftsprüfung tätig. Sie war Assistentin für Wirtschaftsprüfung bei der Examina Revisions-,Treuhand- und Beratungsges.m.b.H. und 2007-2009 Projektmitarbeiterin am Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht der WU Wien, dort auch für Buchhaltung und Finanzen zuständig. Seit 2013 arbeitet sie als selbstständige Bilanzbuchhalterin.
Marissa Lôbo ist Aktivistin und Künstlerin, aus Bahia, Brasilien, migrierte vor vielen Jahren nach Europa, nach Italien und Portugal schließlich nach Österreich. Sie absolvierte ein Studium der postkonzeptuellen Kunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien und arbeitet dort an ihrem Doktorat in Philosophie. Sie war viele Jahre für den Kulturbereich des migrantischen Kollektivs maiz verantwortlich, wo sie eine Vielzahl von künstlerisch-aktivistischen Projekten entwickelte, die Kunst, Politik und Bildung aus einer migrantischen Perspektive verknüpfen. Ihre künstlerischen, meist performativen Arbeiten setzen sich mit dominanten Politiken, Diskursen und Regimen auseinander.
Stephanie Misa, geboren in Cebu City, Phillipinen, absolvierte Stephanie Misa ein Studium an der Akadmie der Bildenden Künste (Performative Arts and Sculpture bei Monica Bonvicini) und lebt und arbeitet seither in Wien. Sie hat ein kontinuierliches Interesse an komplexen und vielfältigen Geschichten und an der Frage, wie diese kulturell dargestellt und erzählt werden, die sie in ihrer künstlerischen Arbeit durch Video, Installationen, Druck und Performance bearbeitet. Aspekte wie historische Authentizität, Hybridität oder Verkörperung (Embodiment), aus einer migrantischen Perspektive betrachtet, spielen dabei eine Rolle. Sie war 2014 Stipendiatin von kültüř gemma! und beendete gerade ihre Residency in Yogyakarta, ermöglicht durch das BKA. Aktuell ko-kuratiert sie Behind the Terrain: Sketches on Imaginative Landscape, eine „wandernde“ Ausstellung in Yogyakarta, Hanoi and Tokyo (2016-17) sowie Archipelago / Mountain mit Ana de Almeida in der Galerie 5020 in Salzburg, im Juli 2017. www.stephaniemisa.com.
Catrin Seefranz ist Kulturarbeiterin, Kulturwissenschaftlerin und Lateinamerikanistin. Viele Jahre lang praktisch im Feld von Kunst und Kultur tätig, unter anderem bei der documenta 12, dem Vienna International Film Festival Viennale oder beim Queer Film Festival identities, sowie wissenschaftlich im Feld von Art Education (Züricher Hochschule der Künste). 2014 veröffentlichte sie das Buch Tupi Talking Cure zu Freund und der Psychoanalyse im brasilianischen, „antropophagischen“ Modernismus. Sie ist Teil des translokalen Forschungsnetzwerks Another Roadmap, das kritische, allen voran dekoloniale Perspektiven auf künstlerische Vermittlung etablieren möchte und arbeitet an ihrem Doktorat zur politischen „Alphabetisierung“ des Museums in Brasilien der 1960er Jahre. Seit 2012 ist sie eine der Leiterinnen von kültüř gemma!, einem Projekt zur Förderung migrantischer Positionen in Kunst und Kultur und Mitbegründerin der Initiative oca: die Kunst, Vermittlung, Aktivismus und Recherche verbindet, um aus diesen Arbeitspraxen heraus, an politischer Bildung zu arbeiten.