Der Zusammenhang zwischen Hip Hop Migration und Gangsta Rap
Die Lehrveranstaltung stellt eine Verbindung her von Hip Hop, Migration und Gangsta Rap.
Wir diskutieren über die Frage von Rassismus, ausgedrückt nicht nur im Wort, sondern genauso durch Gesten und Blicke, und formulieren eine klare anti-rassistische Haltung. Wir benutzen Sprachen im Plural, um die Sprache als Instrument der Macht zu verstehen und den Imperativ der Integration zu diskutieren.
Die Wiener Rapperin Esra Özmen, besser bekannt als EsRAP, singt dazu:
Österreich bildet fein uns zu Tschuschen aus,
Rassismus hat man auch in Gesten und Blicken drauf,
Versteckt im System, damit es keiner checkt,
Sprache als MACHT, INTEGRATIONSPAKET
Njideka wird ihre Spoken Word Performance mit dem Titel A Diva’s Dish: Spoken Word and Utopia in a time of Wokeness and the Hashtags of Radicalisation präsentieren.
Die Veranstaltung wird von der Postkonzeptionellen Kunstpraxis (PCAP) unterstützt, einem Studiengang an der Akademie der bildenden Künste Wien ist. PCAP bildet eine Plattform für die Diskussion verschiedenster Themen von Kunst, Kultur und Politik. PCAP besteht auf einer Praxis aus trans-feministischen und migrantischen Positionen und für eine community-basierte Bildungsarbeit.
(SPRACHEN: Deutsch, Englisch, Türkisch)
Betül Seyma Küpeli (Dipl.Ing) geboren 1987 in Wien, studierte Architektur an der Technischen Universität Wien. Ihre Diplomarbeit beschäftigte sich mit dem Thema „Flüchtlingspolitik und räumliche Strategien in Österreich“. Ihre Arbeit beinhaltet städtebauliche Ansätze in Bezug auf Leerstandsnutzungen, bau- und planungsrechtliche Inhalte, die hinterfragt und bearbeitet werden. Seit 2014 studiert sie Post – Konzeptuelle Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie hat sowohl organisatorisch als auch kuratorisch an Projekten mitgewirkt. Dazu zählen Architekturworkshops, Performance mit Künstlergruppen und Videoarbeiten. Unter anderem beschäftigt sie sich mit Themen wie, gesellschafts-politische und sozio-kulturelle Verhältnisse im hardcore- neoliberalen Kapitalismus, urbane Substanz/Raum/öffentlicher Raum und ihre Aneignung bzw. ein anderes Verständnis von Stadt(-politik), die Beziehung zwischen Gesellschaft und Geschichte und Migration&Asyl.
Esra Özmen aka * EsRap (* 21.Juni 1990 in Wien) ist eine Rapperin, bildende Künstlerin, Performerin, Songwriter, Kulturarbeiterin, Workshopleiterin in Rap/Gesang/Reimen/Texten. Sie absolvierte ihr Studium 2016 an der Akademie der bildenden Künste an der postkonzeptuelle Kunstklasse.
In ihren Projekten zeigt EsRAP, wie mit einem Medium wie Rap auf politische und gesellschaftliche Problemstellungen reagiert und Widerstand geleistet werden und wie man/Frau sich Gehör verschaffen kann. „Ist Rap die Stimme des Subalternen? Wer definiert sich als subaltern? Wer kategorisiert dich als subaltern? Sind Migrant_innen subaltern? Sind wir uns überhaupt bewusst, dass wir in bestimmte Teile kategorisiert werden?“ Im Zentrum stehen politische Aspekte, wichtige Punkte dabei sind: Migration, Bildung und Freiheit. Themenstellungen sind: die Frage nach meiner Idenität; Sprache und Rassismus im System; Rap als Widerstand; Bedeutung von Hip-Hop; Hip-Hop mehr als Musik; Genderfragen; Rap als Bewegung; Frausein in der Hip-Hop-Szene; der eigenen Geschichte bewusst sein in Bezug auf die Migrationsgeschichte.
Njideka ist eine in London geborene Schwarze österreichische Dichterin, Künstlerin und Aktivistin. In einer Kombination aus Spoken Word, Performance und Vorträgen behandelt sie Themen wie Sprache, Macht(verhältnisse), Dekolonisierung, Afrofuturismus und die Verkörperung von Wissen. Seit 2006 wird ihre politische Arbeit geprägt in der Beteiligung an und in der Zusammenarbeit mit (trans)nationalen Schwarzen, POC und migrantischen Selbstorganisationen. Njidekas Inspiration für Poesie liegt unter anderem in der Überlieferung von Afrikanischer Oral His*_Her*_Our_story (Geschichte/n, die mündlich überliefert werden) und teilt so Rhythmus, Reim und Wissen, über das geschriebene Wort hinaus, mit. Sie ist Mitgestalterin und Co-Kuratorin des Projektes Bodies of Knowledge – Multiplying Marginalised Subjectivities of Utopia through Art and Storytelling, das von SHIFT 2015 gefördert wurde.
Kutlu Yurtseven ist Rapper der legendären Microphone Mafia und Streetworker. Die Microphone Mafia gehört heute zu den Veteranen des deutschen HipHop. Rossario Pennino und Kutlu Yurtseven haben die Band 1989 mit zwei Schulfreunden gegründet. Seitdem haben sie für Gewerkschaften gespielt, sich immer wieder gegen Rassismus eingesetzt und stehen seit 2009 regelmäßig mit der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano auf der Bühne—und verbinden dabei Rap in drei Sprachen mit jiddischen Partisanenliedern. Im Jahr 2016 sangen die 91-jährige Esther Bejarano, Rapper Kutlu Yurtseven und Joram, der Sohn von Esther Bejarano, bei einem Treffen der Europäischen Linken.
Kutlu Yurtseven hat sich, genau wie Vassilis Tsianos, immer wieder überlegt, Deutschland zu verlassen. Die unsäglichen Fragen, woher man kommt, wieso man so gut Deutsch spricht – sie können einem schnell zu viel werden. Aber Kutlu Yurtseven bleibt in Deutschland und versucht aufzuklären – mit Rap, mit Schulunterricht.