Marika Schmiedt, ist eine Wiener Künstlerin, Filmemacherin und Aktivistin, die seit bald zwei Jahrzehnten unermüdlich zur historischen und aktuellen Verfolgung und Ausgrenzung von Roma und Sinti recherchiert.
Mit einer Vielzahl an Filmen, Ausstellungen, Plakaten, Katalogen dokumentiert sie die extreme gewaltvolle Geschichte und Gegenwart und interveniert mit allen Mitteln in einen von blankem Rassismus geprägen Diskurs. Zu ihren aktuellen Arbeiten gehört die Plakataktion Die Würde des Menschen ist antastbar – Kein Grundrecht auf ein besseres Leben! (2016), Futschikato – Die verschwundenen Roma und Sinti aus Kirchstetten und der „Fall Weinheber“ (2015), Was bleibt – Fragmente einer fortwährenden Vergangenheit (2015) oder die vielfach variierte Arbeit Die Gedanken sind frei (2015). Zu ihren filmischen Arbeiten gehört etwa
Warum die Wunde offen bleibt (2016), der sich mit der Aufarbeitung des Holocausts durch die zweite und dritte Generation beschäftigt, Roma Memento. Zukunft ungewiss? (2012), einem Dialog mit Schmiedts Mutter, die als junge Romni eine elternlosen und durch Pflegefamilien und Heim geprägten Kindheit erlebt hat; Vermächtnis (2011), ein Porträt von Ceija Stojka.
Im Zentrum ihrer künstlerischen Auseinandersetzung steht der Holocaust an Roma und Sinti durch das NS-Regime, den sie in einer Weise bearbeitet, die sich mit Erinnerung allein nicht zufrieden gibt. Gegen eine Haltung, wie sie der Bürgermeister von Kirchstetten auf den Punkt brachte, der eine ihrer Installationen verbot: „Erinnerung ja, aber es muss auch einmal Schluss sein mit Aufarbeitung und Auseinandersetzung.“ Diese störende und verstörende künstlerische Arbeit fand die Anerkennung der Philosophin Gayatri Spivak, die schreibt: “Marika has made the subaltern speak, in a certain way for sure, through representation, but much more forcefully.“